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Der Norden klingt warm – Sängerin Isgaard


1. LB: Liebe Isgaard, am 18. November erscheint dein neues und somit siebtes Album. Gratuliere. Das Album heisst „Whiteout“, wie bist du zu diesem Titel gekommen?

Isgaard: In diesem Fall war es so, dass im Zuge der Islandfilm/Isgaard Film-/Musikshows, die wir seit Jahren zusammen mit dem Filmemacher Stefan Erdmann auf die Bühne bringen, im Film immer wieder der Begriff WHITEOUT fiel (WHITEOUT = Orientierungslosigkeit im dichten Nebel oder auch der Moment, wenn im Winter Schnee und Himmel nahtlos ineinander übergehen und man nicht weiß, wo das Land endet und der Himmel beginnt) und dieses Bild hat uns als Metapher total gekickt. Und dann kam eins zum anderen und schließlich hatte mein Projektpartner Jens Lueck (er gehört als Produzent, Drummer, Keyboarder und an den Backingvocals fest zum Projekt) die Storyidee zum Titelstück.


2. LB: Deine Musik hört sich fragil an, wie von einem anderen Planet, wie beschreibst du deinen Stil?

Isgaard: Ich würde die Musik als ART-POP mit Einflüssen aus Folk, Weltmusik, Progressive Rock und Filmmusik beschreiben.


3. LB: Welche Musiker/Sänger inspirieren dich?

Isgaard: Ich bin klar beeinflusst von Kate Bush, Tori Amos und Maria Callas, stehe aber auch total auf U2, David Bowie und Morissey. Jens Einflüsse kommen ganz woanders her: Peter Gabriel, Pink Floyd, Steven Wilson, Anton Bruckner, Claude Débussy.


4. LB: Wie schreibst du einen Song? Passiert das zufällig oder setzt du dich hin und denkst nach, bis dir das Passende einfällt?

Isgaard: Die meisten Grundideen kommen von Jens; man könnte ihn fast als Kreativ- Junkee bezeichnen. Bei mir findet das oft im Auto statt und ich halte meine Ideen Schlangenlinien-fahrend auf meinem Handy fest; danach arbeiten wir sie gemeinsam aus.


5. LB: Schreibst du erst die Musik und dann den Text oder umgekehrt?

Isgaard: Fast immer entsteht bei mir zuerst die Musik. Ganz selten ist es bei Jens so, dass der Refraintext gleichzeitig mit der Musik entsteht.


6. LB: Welches ist dein persönliches Lieblingslied auf der neuen CD und weshalb?

Isgaard: Unser beider Favorit ist WHITEOUT Part III, weil wir es superemotional finden und in diesem Stück Zerbrechlichkeit auf brutale Gewalt trifft. Weitere Lieblinge sind NO MAN'S LAND – wegen des schönen Aufbaus und des tollen Gitarrensolos am Ende – und INTO THE GREAT WIDE OPEN – da mag ich die filmmusikartigen Streicherarrangements sehr.


7. LB: Gibt es zu deinem neuen Album auch eine Tournee?

Isgaard: Leider können wir das ganze Projekt aus Kostengründen nicht auf die Bühne bringen. Es ist klanglich und von der Besetzung her zu aufwendig und das finanzielle Risiko ist einfach zu groß, denn wir arbeiten ja seit dem 2.Album ohne große Plattenfirma, um die größtmögliche künstlerische Freiheit zu haben.


8. LB: Wo würdest du gerne einmal auftreten?

Isgaard: In Arles oder Nimes im Amphitheater in einer Sommernacht.


9. LB: Was war bisher dein schönstes / bestes Konzert?

Isgaard: Wir hatten mit der Islandfilm/Isgaard Film-Musikshow ein paar tolle Auftritte, in denen es mitten im Film Standing Ovations für ein paar meiner Parts gab. Jens Lueck hat ja den Soundtrack zu diesen Shows geschrieben und außerdem gibt es einige meiner Songs darin, die ich dann live während des Films performe.


10. LB: Singst du jeden Tag oder gibt es auch Tage, an denen du nicht singen magst?

Isgaard: Es gibt Phasen, da singe ich nur innerlich, habe aber keine Lust „den Mund aufzumachen“, haha! Aber die sind selten.


11. LB: Was bedeutet Musik für dich?

Isgaard: Unmittelbarer Ausdruck von Emotionen, Ursprache ohne Grenze, Lebenselexier.


12. LB: Hast du ein Ritual bevor du jeweils auf die Bühne gehst?

Isgaard: Kein wirkliches Ritual, aber ich brauche ein paar Minuten Ruhe, in denen mich niemand anspricht.


13. LB: Was gefällt dir an deinem Beruf am besten: Lieder schreiben/komponieren, Konzerte geben, CD’s aufnehmen, Interviews geben? ;)

Isgaard: Ganz klar der Schaffensprozess...die komplette Entstehung der Musik vom Komponieren über das Aufnehmen bis zum Abmischen im Studio.


14. LB: Kannst du von der Musik leben?

Isgaard: Die Musik macht den Hauptteil meines Einkommens aus. Dazu gebe ich noch Gesangsunterricht.


15. LB: Was ist dein Wunsch für 2017?

Isgaard: Dass die Welt trotz all der Krisen und trotz Donald Trump ein bisschen gerechter wird und man die Menschen, die wirklich in Not sind, nicht abhängt.

Vielen herzlichen Dank für dein interessantes Interview. Ich wünsche dir viel Erfolg und für dein neues Album einen Top Charts Platz! :-) Lady Laura Bünd!


Hier findet ihr weitere Informationen über Isgaard und könnt auch das neue Album gleich bestellen: http://www.isgaard.com

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